Bei Achtsamkeit geht es nicht nur um Bewusstheit
Ein warmes Licht scheinen
Achtsamkeit bedeutet mit allen Sinnen im Hier und Jetzt zu sein. Man kann es sich vorstellen, wie ein Scheinwerfer, den man auf den gegenwärtigen Moment, mit allem, was dazu gehört, richtet.
Aber oftmals ist künstliches Licht zwar hell, aber auch kalt. Reine Achtsamkeit kann auch diesen Anschein machen, deswegen gibt es spezielle Haltungen, die wir einnehmen wollen.
Wir wollen kein kaltes Licht leuchten, sondern warme Sonnenstrahlen das, was wir wahrnehmen, erhellen und erwärmen lassen. Wir schauen also mit einem warmen, liebevollen Blick auf die Dinge.
Anders als wir es sonst oft machen, versuchen wir, nicht alles dauernd zu bewerten. Alles, was ist, ist bereits und deswegen tun wir gut daran, es erst einmal so zu akzeptieren. Ich kann mich auf den Kopf stellen- das, was bereits ist, werde ich nicht mehr ändern. Wir verstehen, dass alle Dinge ihre eigene Zeit haben und nehmen deswegen die Haltung der Geduld ein. Wir sind offen für das, was da ist, wie es da ist, und geben dem den Raum, das zu werden, was es werden will, statt ihm das überzustülpen, was wir denken, was es sein sollte. Wir zwingen die Dinge nicht gewaltsam in eine bestimmte Richtung. Dabei haben wir Vertrauen, dass das auch gut sein wird und dass es eine Weisheit der Welt gibt, die unseren Horizont übersteigt. Wir sind dankbar für das, was da ist, und lassen das, was gehen will, auch wieder los.
Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber wenn wir immer wieder üben, in diese Haltungen zu schlüpfen und auf diese Art der Welt zu begegnen, dann wird es uns mit der Zeit immer leichter fallen. Präsenz und Bewusstheit sind der Schlüssel dafür, den metaphorischen Fuß in die Türe zu bekommen, um eine bewusste Entscheidung zu treffen „Wie möchte ich darauf reagieren?“. Meistens sind wir im Autopilot unterwegs und reagieren direkt auf die Reize im Außen- wir werden wütend, traurig, sagen Dinge, die wir hinterher bereuen. Aber, wie der Begründer der Logotherapie Viktor Frankl sagt: „Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum“- und diesen Raum können wir ausweiten und mit den Haltungen der Achtsamkeit ausstatten: Nicht-Bewerten, Geduld, Offenheit, Vertrauen, Nicht-Greifen, Akzeptanz, Dankbarkeit und Loslassen. Und, eine gesunde Portion des weichen liebevollen Blicks nicht vergessen.
Interessiert dich das Thema? Dann schau doch mal in mein dazugehöriges Youtube-Video rein, in dem ich dir in 11 Minuten erkläre, was Achtsamkeit bedeutet und warum es uns zu mehr Wohlbefinden und Verbundenheit führt.