Die Bewusstseinsbox lässt sich am besten am Beispiel eines kleinen Rätsels erläutern. Es handelt sich um die Neun Punkte Übung, die häufig in MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) zum Einsatz kommt.

Neun Punkte Übung

Die Aufgabe besteht darin, alle Punkte durch vier Linien miteinander zu verbinden, ohne dabei den Stift abzusetzen oder eine bereits gezogene Linie ein zweites Mal nachzuziehen.

Eine Lösung für die Aufgabe zu finden ist deshalb schwierig, weil wir dazu neigen uns zusätzliche Einschränkungen aufzuerlegen, deren wir uns meistens nicht bewusst sind. Häufig werden nicht nur 9 Punkte im Raum gesehen, sondern ein Quadrat mit Außengrenzen die nicht überschritten werden dürfen. Von dieser „Regel“ steht aber nichts in der Aufgabenstellung, die wird unbewusst hineininterpretiert. Erst wenn diese automatisierte Einschränkung bewusst gemacht wird kann sie aufgegeben werden und die Lösung des Problems, indem man über das Quadrat hinaus zeichnet, ist möglich.

Die Neun-Punkte-Übung kann also als Beispiel für den englischen Begriff thinking outside the box (in deutsch; außerhalb des Rahmens denken). Dazu ist aber notwendig sich diesen Automatismus (der weder gut noch schlecht ist) bewusst zu machen.

Diese Einschränkungen in Form von Glaubenssätzen, Antreibern oder anderen Lebenserfahrungen erleben wir in den unterschiedlichsten Lebensbereichen und Rollen. Das macht spezifische Beratungs- und Trainingsangebote notwendig, die wir unter dem Begriff der Bewusstseinsbox zusammengefasst haben.